Die Skitour oder Schneeschuhwanderung „Die Wilde“ ist eine tolle Schlechtwettertour, die von allem etwas bietet: Vom ehemaligen Skigebiet mit Ausblicken ins Tote Gebirge, durch dichten wie lichten Wald auf einen kleinen aber feinen Gipfel, der immerhin die Bewältigung von 1.150 Höhenmetern erfordert.
Unverhofft kommt oft
Ich glaube ich bin verliebt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich wirklich keine allzu großen Erwartungen an diese Tour hatte. Sie stand zwar schon eine Weile auf unserer „To Do Liste“ aber wir hatten nicht allzu viel Gutes über „Die Wilde“ gehört. Insbesondere wenn man mit dem Snowboard unterwegs wäre. Gestern war es endlich soweit. Und wir waren begeistert. Ja klar, das Wetter hätte besser sein können und mehr Schnee wäre auch nicht schlecht gewesen, aber es war trotzdem super! Ein gutes Beispiel dafür, was die Erwartungshaltung ausmachen kann.
Abwechslungsreich durch den Winterwald
Im ersten Teil sind etwa 200 Höhenmeter in einem ziemlichem Kaltstart auf den alten Pistenflächen des ehemaligen Hackl Lifts zu überwinden. Nach den ersten 100 Metern, bereits total verschwitzt, kamen mir schon erste Zweifel, ob nach einer vollen Lauftrainingswoche wohl ein guter Tag für 1.150 Höhenmeter mit dem Snowboard am Rücken wäre.
Für alle die überlegen, diese Tour erst beim Almresort Baumschlagerberg zu starten. Macht es nicht, denn es steht bei ausreichender Schneelage absolut dafür die Tour unten zu starten, so hat man am Ende nochmal eine richtig coole Abfahrt.
Meine Zweifel, im übrigen völlig unbegründet, waren eine halbe Stunde später – am Wildererweg – bereits vergessen. Denn der Pfad durch den verschneiten Winterwald ist, insbesondere zwischen dem Rücken des Hutbergs und dem Abzweig zur Steyrsbergerreith, einfach ein Genuss. Als es dann endlich steil wurde, kamen wir so richtig in Schwung und plötzlich hatten wir bereits die Wildalm erreicht.
Die Wilde, nicht nur bei Schlechtwetter empfehlenswert
Ab der Wildalm wird das Gelände dann auch wieder flacher und man kann den winterlichen lichten Lärchenwald in vollen Zügen genießen. Am Gipfel des „Brennert“ auf 1.881 m angekommen, genießt man bei guter Sicht geniale Ausblicke ins Tote Gebirge. Das Warscheneck direkt vor uns, können wir sogar erspähen. Der Gr. Priel und die Spitzmauer verstecken sich leider in den Wolken. Aber für uns steht bereits fest: das ist nicht nur eine Schlechtwetteralternative. Bei mehr Schnee in Kombination mit Schönwetter wird die Tour definitiv wiederholt.
Fazit und Facts - Schneeschuhwanderung Die Wilde
- Start & Ziel: Vorderstoder, Parkplatz Hackl
- Dauer: ca. 4 - 5 h, Aufstieg ca. 3 h
- Wegstrecke: gesamt ca. 12 km
- Höhenmeter im Aufstieg: ca. 1.150 m
- Höhenmeter im Abstieg: ca. 1.150 m
- Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, nach der Tour Wirtshaus Bergpfeffer in Vorderstoder
Eine bei ausreichend Schnee (Abfahrt nicht über Forststraße sondern durch den Wald möglich) durchaus lohnenswerte, längere Tour. Im Skitourenführer als sichere Schlechtwetteralternative angeführt, doch auch bei gutem Wetter – insbesondere im Gipfelbereich – empfehlenswert. Der Anstieg ist abwechslungsreich, manchmal etwas steiler und für fitte Schneeschuhgeher gut machbar. Schneeschuhwanderern würde ich empfehlen den steileren Teil unterhalb der Wildalm bergab über die Forststraße zu umgehen. Für Snowboarder heißt es bei dem einen oder anderen kleinen Gegenanstieg je nach Abfahrt und Schneebedingungen ggf. Abschnallen und Gehen. Relativ sichere Tour – LVS, Schaufel und Sonde, sowie Kenntnisse betreffend Lawinen-/Schneekunde trotzdem notwendig!
Links – Schneeschuhwanderung Die Wilde
- Blog Beitrag "Die richtige Technik beim Schneeschuhwandern"Opens in a new tab
- LawinenlageberichtOpens in a new tab
- Blog Beitrag "Was ist beim Schneeschuhwandern alles zu beachten?"Opens in a new tab
- Workshops - Sicher SchneeschuhwandernOpens in a new tab