Etappe 6 am Skye Trail: von Elgol nach Torrin
18 Kilometer und 1000 Höhenmeter
Wir haben in einer kreativen Minute beschlossen Etappe 6 am Skye Trail von Elgol nach Torrin etwas abseits des eigentlichen Weges über den Bla Bheinn zurück zu legen. Und so starten wir mit einer Speedboot Fahrt zum Loch Coruisk in den Tag.
Hier geht’s zum Download Link der Etappe 6 am Skye Trail.
Abseits des Guidebooks
Wir laufen (und damit meine ich an dieser Stelle wirklich laufen, weil wir nämlich zu spät dran sind) mit vollem Magen runter zur Bootsanlegestelle. Erwischen gerade noch unsere Gruppe und bekommen auch schon Schwimmwesten in die Hand gedrückt.
Um den relativ großen Asphaltanteil dieser Etappe zu meiden, kann man über den Gipfel des Bla Bheinn wandern. Dazu gibt es normalerweise zwei Möglichkeiten:
Eine Übernachtung in Camasunary in der Bothy oder im Zelt (falls man eines dabei hat) oder den gleichen Weg vom Vortag an der Küste von Elgol zurück nach Camasunary nehmen.
Beides für uns keine Option. Also haben wir die Karte studiert und entdeckt, dass es ein Boot zum Loch Coruisk (ein Stück westlich von Camasunary) gibt. Von dort führt auch ein Wanderweg an der Küste entlang zurück nach Elgol. Dieser Weg passiert Camasunary, und genau dorthin müssen wir, um den Gipfel des Bla Bheinn erklimmen zu können.
Bevor wir an Land gehen, können wir vom Boot aus noch Seehunde beobachten. Dann geht es wieder weiter mit unserer Wanderung. Der Weg führt spektakulär und teilweise etwas abschüssig (eine ausgesetzte Felspassage namens „The Bad Step“ muss überwunden werden) entlang der Küste.
Weglos auf den Bla Bheinn
Erneut in Camasunary angekommen, suchen wir uns einen Weg auf den Gipfel. Wir haben es nicht ganz geglaubt, aber es gibt wirklich keinen Weg. Speziell im unteren Bereich kämpfen wir uns durch die Bodendecker. Weiter oben erwartet uns felsiges Terrain mit viel Geröll, hier ist teilweise sogar annähernd ein Weg erkennbar bzw. die Orientierung relativ einfach.
Vom Vorgipfel aus muss noch eine kurze schwierigere Passage überwunden werden, um zum eigentlichen Gipfel zu gelangen. Den Berichten im Internet zufolge haben wir eine bestimmte Erwartung und kraxeln kurzerhand über ein paar Felsen. Danach stellen wir fest, dass der eigentliche Weg viel einfacher gewesen wäre.
Am Gipfel angekommen können wir dann dem offiziellen Weg hinunter in Richtung Torrin folgen.
Da noch etwas Zeit bleibt, entscheiden wir uns – gezeichnet vom Hunger des Vortages – nochmals zu kochen. Wir suchen uns also ein windstilles Plätzchen. Ein Fehler – wir machen erste Bekanntschaft mit den Midges. Aber so haben wir die Mückenhüte wenigstens nicht umsonst gekauft – wir hatten bereits spekuliert, dass die Online Berichte übertrieben waren.
Ein geniales Festmahl
Als wir endlich in unserer Unterkunft ankommen, machen sich unsere Gastgeber bereits Sorgen. Sie hatten nicht erwartet, dass wir die Etappe über Bla Bheinn in Angriff nehmen. Die beiden haben ein Festmahl vorbereitet, sogar Bier und Wein gibt es. Alkohol dürfen sie nicht verkaufen, weil sie keine Lizenz haben. Also werden wir eingeladen. Wir sind überwältigt von der Gastfreundschaft der beiden und verbringen einen wunderbaren und sehr lustigen Abend.