2 Tage, 2 TSD Höhenmeter, 2 Personen
Ennstaler Voralpentrekking, zwei Tage, 45 Kilometer, 2000 Höhenmeter und eine Übernachtung am Herndleck. Frühlingserwachen in der sanften und wunderschönen Hügellandschaft rund um Steyr.
Tag 1 Ennstaler Voralpentrekking - Herndleck wir kommen
Wir starten unsere Ennstaler Voralpentrekking Tour fast vor der Haustüre, in Sand (Garsten), unweit von St. Ulrich bei Steyr. Den ersten Teil des Weges kennen wir nicht, es handelt sich um den Wanderweg Nr. 14, welcher uns nach Oberdambach führt. Und so bringen wir die ersten 500 Höhenmeter abwechselnd auf Karren- und Wiesenwegen, sowie wenig befahrenen Güterwegen zu. Wunderschöne Ausblicke auf Steyr, die Enns und das umliegende Hügelland bieten sich uns in farbiger Blütenpracht. Endlich einmal wieder nur Gehen, komplett unaufgeregt und entspannt. Alles andere ist vergessen, was zählt ist das Hier und Jetzt. Und dass wir irgendwann heute noch ankommen. Das ist es, was ich am Trekking so sehr liebe.
Ab der Rebensteiner Mauer folgen wir dann dem Weitwanderweg Nr. 4 (Voralpenweg), weiter über die Hetzerhöhe und den Jochberg, zum Koglerhof. Und hier ist der erste Teil des Anstiegs auch bereits fast geschafft, nur mehr ein kleines Stück zur Großternbergalm. Von hier führt der Wanderweg runter ins Tal, nach Ternberg. Bei der Fahne legen wir eine Rast ein und verspeisen unsere Jause mit Aussicht auf Ternberg und unserem heutigen Tagesziel, dem Herndleck.
Wir treffen auf einen anderen Wanderer und als ob er meine Gedanken gelesen hätte, erzählt er uns von seinen Erlebnissen am Voralpenweg. Denn wie es der Zufall will, hatte ich etwa eine Stunde zuvor bereits überlegt, ob das nicht ein cooles Projekt für 2020 wäre.
Wieder zurück in der Realität, heißt es jetzt aber erst mal rauf aufs Herndleck. Dazu folgen wir weiter dem Voralpenweg.
Wer nicht frieren will, muss schleppen
Endlich am Herndleck und somit auch beim Auto angekommen, packen wir unsere Sachen für die Nacht. Ja, wir sind dieses Mal bequem und haben ein Auto dort deponiert, denn nach unserer letzten Übernachtung zu etwa dieser Jahreszeit waren wir beide krank. OK, wir haben letztes Jahr unser Zelt im Schnee aufgebaut, aber ich wollte dieses Mal wirklich nicht frieren. Neben normaler Camping Standardausrüstung sind unsere enorm riesigen Rucksäcke also außerdem noch vollgepackt mit Yogamatten, Decken und natürlich ausreichend Proviant.
Als ich dann tatsächlich den Rucksack fast nicht selbst anlegen kann, frage ich mich ehrlich gesagt schon, ob wir wirklich so viel dabei haben, oder das bereits die Folge davon ist, dass ich nicht mehr im Fitnessstudio trainiere. Aber es wäre ja gelacht, wenn ich das Zeug nicht 200 Höhenmeter die steile Piste raufschleppen könnte. Bisschen gejammert, aber vollbracht. Somit kein Wunder, dass wir anschließend drei Ladungen Packerlnudeln verdrücken. Zufrieden und gesättigt genießen wir die wunderschöne Abendstimmung, bevor wir uns in unser Zelt verkriechen.
Tag 2 Ennstaler Voralpentrekking - Prioritäten setzen
Nach einer relativ angenehmen Nacht und einem gemütlichen Frühstück brechen wir am Vormittag wieder auf. Es geht noch ein Stück weiter am Voralpenweg, bevor wir schließlich über das Kruckenbrettl und den Hubertussteig zum Schneehergott wandern. Wir finden, hier haben wir uns ein kleines Mittagsbier verdient. Andächtig genießen wir die Natur und die Sonne. Denn schon bald geht es auf Güterwegen am Kaiblinger Kogel vorbei in Richtung Sandner Linde. Ein bisschen später, lassen wir den Polsterer Kogel links liegen, bis wir schon bald darauf die Hochhub erreichen.
Ich bin froh, als wir schließlich auf den Wanderweg in Richtung Garsten abbiegen, denn Stefan gibt ein ziemlich forsches Tempo vor. Er möchte unbedingt noch eine offene Apotheke erwischen, denn er hat übersehen, dass seine Allergietabletten heute ausgehen. Es wäre wohl besser gewesen, ich hätte meine Traillaufschuhe in der Früh nicht gegen die Trekkingschuhe getauscht. Aber ich finde Stefan hat Recht, besser wir gehen schneller, als auf unser zweites Pausenbier zu verzichten.
Nach der Pause ist es nicht mehr allzu weit, speziell bei unserem erneuten Stechschritt. Müde und glücklich erreichen wir dann auch in kürzester Zeit unseren gestrigen Startpunkt in Sand. Und der Abstecher in eine Apotheke geht sich auch noch aus.