Sonntag, 21.04.2019 um 08:00 Uhr früh. Schweren Herzens trenne ich mich von Stefan und meinem Stumpy. Drei Räder brauche ich unterwegs wirklich nicht.
Ziemlich verkatert überlege ich, nochmals eine Runde zu schlafen. Entscheide mich dann aber dagegen. Ich habe mich bereit erklärt, alles alleine zusammen zu packen und möchte auch kein italienisches Verkehrschaos am Weg zur Autobahn erleben.
Abfahrt Nizza Ost, und plötzlich befinden sich Güntha und ich in einem riesigen Kreisverkehrähnlichem Gebilde mit ca. 10 Spuren und Ampeln. Alles was das Navi sagt, kann ich auf den Schildern nicht entdecken. Obwohl, bei so vielen Spuren – vielleicht sehe ich nur das richtige Schild nicht. Die Ampel ist rot. Gut. Durchatmen. Google Maps aktivieren. Maps sagt mir zumindest annähernd welche Spur in meinem Fall die Richtige ist. Nach einem letzten Hupkonzert finde ich schließlich endlich die richtige Ausfahrt aus diesem infernalen Rotatorio.
Verkatert und immer noch etwas zittrig komme ich dann doch noch am Campingplatz an. Der Eigentümer findet es gut, dass ich alleine bin und da fällt ihm auch schon mein Pass runter. Spaß beiseite, er ist sehr nett und zeigt mir alles und weist mich sogar auf meinen Platz ein. Riecht man meine Alkoholfahne noch?
Nach einem kleinen Schläfchen entscheide ich schließlich doch das Rennrad noch auszupacken und einfach mal die Gegend zu erkunden. Nach vielen Kehren lande ich im ca. 550 m höher gelegenem Peille. Klein, alt und entzückend. Nur blöd, dass ich mit den Rennradschuhen auf diesen einbetonierten Steinen nicht recht gut gehen kann. Die wenigen Leute die unterwegs sind, drehen sich um, sobald sie mich kommen hören. Nur mit Mühe und Not kann ich verhindern, dass ich mit den Schuhen wie auf Glatteis über eine Stiege runter schlittere.
Ich treffe auf eine sympathische Französin, die auch mit dem Rad unterwegs ist und mir von der Gegend vorschwärmt und kurzerhand auch gleich ein paar Touren-Tipps mit auf den Weg gibt. Perfekt, dann kann es morgen gleicht los gehen.